Kingsoft Writer

Office-Software gibt es beinah wie Sand am Meer, und zwar vom einzelnen Textverarbeitungs-Programm bis zum umfangreichen Büro-Software-Paket.

Eine Office-Suite aus dem asiatischen Raum war mir bisher nicht bekannt, doch kürzlich bin ich auf Kingsoft Office gestoßen. Die Kingsoft Office Software Corporation Limited hat ihren Sitz in Hong Kong, und nach eigenen Aussagen entwickeln sie Bürosoftware bereits seit Ende der 1980er Jahre. Es gibt sogar eine deutsche Vertretung, nämlich kodo media GmbH in Hamburg.

Mich interessierte, eigentlich nur aus Neugierde, vorwiegend die Textverarbeitung, die auch unabhängig vom Gesamtpaket angeboten wird, welches auch eine Tabellenkalkulation und eine Präsentations-Software umfasst. Und zwar nennt sich die Textverarbeitung Kingsoft Writer und ist kostenlos erhältlich.

Kingsoft Writer ähnelt nicht nur in Aussehen und Funktionalität Microsoft Word. Selbst das Programm-Icon erinnert stark an das von Word, um nicht zu sagen: es ist eine Abwandlung des Originals.

Doch was kann dieses Textverarbeitungsprogramm? Nun, ich habe nicht bis in alle Einzel­heiten getestet, aber ich würde sagen: Im großen Ganzen kann es das, was Microsoft Word auch kann. Und da es, wie gesagt, auch fast genauso aussieht und die Programm­oberfläche in Deutsch ist, findet man sich auf Anhieb zurecht.

Aber es muss doch auch Nachteile geben, oder? Ja, die gibt es tatsächlich.

Einer ist mir schnell aufgefallen: Es funktioniert nicht die Tastenkombination für sanfte Trennstriche, also [Steuerung] + [Bindestrich]. Und auch eine automatische Silben­trennung gibt es anscheinend nicht, zumindest ist sie nicht voreingestellt und ich konnte sie auch nicht in den Einstellungen finden. Ferner klappt ein unformatiertes Einfügen von Text aus anderen Programmen per [Strg] + [Umschalt] + [V] nicht, man muss dazu umständlich über die Menüleiste gehen. Ebenfalls nicht möglich: [Strg] + [-] im Nummernblock zum Setzen eines Gedankenstriches (der nicht dasselbe wie ein Bindestrich ist).

Kingsoft Writer kann mich also nicht rundherum überzeugen. Für eine bessere Textverarbeitung halte ich den deutschen TextMaker, der in dem kostenlosen Paket FreeOffice von SoftMaker enthalten ist.

2 Antworten zu »Kingsoft Writer«

  1. Manfred Hildebrandt sagt:

    Ich stimme Ihnen zu: optisch ist Kingsoft Writer ein Word-Klon, man könnte auch sagen: frech geklaut.

    Inhaltlich gibt es eklatante Mängel, die ich noch relevanter als die von Ihnen genannten fehlenden Shortcuts finde, etwa die mangelhafte Kompatibilität mit Word (vor allem docx wird in der Regel mit veränderten Formatierungen und oft fehlenden Elementen geöffnet), die fehlende Rechtschreibprüfung in deutscher Sprache, das Ändern von Regionaleinstellungen beim Programmstart etc.

    SoftMaker FreeOffice hingegen ist auch meiner Meinung nach das derzeit beste kostenlose Office-Paket, und die enthaltene Textverarbeitung FreeOffice TextMaker dem Kingsoft Writer in vielerlei Hinsicht deutlich überlegen, vor allem ist die Kompatibilität zu Word die beste auf dem Markt der MSO-Alternativen.

  2. Walnuss sagt:

    Klasse, danke für den Tip! Habe den FreeOffice TextMaker heruntergeladen und alles läuft prima. Ich brauche nur die Grundfunktionen (aus Word 97), und seitdem Word 97 auf Windows 7 leider nicht läuft, bin ich von einem untauglichen Textverarbeitungsprogramm zum anderen gestolpert (und habe immerzu gedacht: ‚Bin ich wirklich so doof oder …?‘). Vor allem die Silbentrennung funktionierte trotz Anleitung nirgends, auch das simple Dateieinfügen klappte nicht. Kingsoft Writer ist eine einfache Zumutung, die anderen Propgramme (aus den USA) sind eine unzumutbare Verkomplizierung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Mit Absenden dieses Kommentarformulars bestätigst du, dass du die Datenschutzerklärung gelesen hast und dich mit der Speicherung deiner Daten einverstanden erklärst. Deine Daten werden nur benötigt, um dich gegebenenfalls zwecks Beantwortung deiner Anfrage kontaktieren zu können, und werden weder an Dritte weitergegeben noch zu Werbezwecken missbraucht.


Torsten Kelsch