Linux: Genug Speicherplatz frei, aber es lässt sich nichts installieren

Ich habe es jetzt schon zum zweiten Mal erlebt: Linux spuckte die Meldung aus, es könnten aufgrund mangelnden Speicherplatzes keine Dateien mehr gespeichert werden. Genügend freien Platz auf dem Solid-State-Drive gab es aber. Die Ursache für die Fehlermeldung ist jedoch eine andere: die zulässige Anzahl der Inodes war erreicht.

Wie Wikipedia uns verrät, ist ein Inode »die grundlegende Datenstruktur zur Verwaltung von Dateisystemen mit unixartigen Betriebssystemen. Jeder Inode wird innerhalb einer Partition eindeutig durch seine Inode-Nummer identifiziert. Jeder Namenseintrag in einem Verzeichnis verweist auf genau einen Inode. Dieser enthält die Metadaten der Datei und verweist auf die Daten der Datei beziehungsweise die Dateiliste des Verzeichnisses.«

Kurz gesagt, gab es einfach zu viele Dateien auf meinem Computer, unabhängig von deren Größe. Doch wo kamen die alle her? Nun, hauptsächlich hatten sich massenweise Logdateien angesammelt, und zwar im Verzeichnis /var/log. Die gilt es also in solch einem Fall zu löschen. Dazu loggt man sich im Terminal als Superuser an, navigiert in das genannte Verzeichnis und löscht nicht mehr benötigte Logdateien oder gar ganze Ordner:

$ su
$ cd /var/log
$ rm -r [Verzeichnisname]

Durch das -r hinter rm kann ein Verzeichnis mitsamt der darin enthaltenen Dateien gelöscht werden, und zwar ohne Rückfrage. Doch Vorsicht: Was dann weg ist, ist weg! Ich hatte den Fehler gemacht, das Verzeichnis httpd zu löschen, mit dem »Erfolg«, dass mein lokaler Webserver dann nicht mehr lief. Nachdem ich dieses Verzeichnis neu angelegt und den Apache neu gestartet hatte, konnte ich wieder auf localhost zugreifen.

Dieses Problem mit den Inodes tritt im Dateisystem ext4, das von vielen Linux-Distributionen eingesetzt wird, wohl ganz gerne mal auf. Unter XFS, das eines der ältesten Linux-Dateisysteme ist, ist dieses Problem hingegen unbekannt. Ich werde also XFS demnächst mal einsetzen – zunächst nur auf einem Testcomputer.

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Torsten Kelsch