Vor einiger Zeit hatte ich Probleme mit dem E-Mail-Client Thunderbird: Das Kalendermodul Lightning wurde bei einem Thudnerbird-Update nicht aktualisiert, sondern deaktiviert, wie ich in einem Blogartikel beschrieb, und ferner klappten die Vorschläge beim Eintippen einer Empfängeradresse nicht, was wiederum an einer nicht kompatiblen Erweiterung lag, wie ich in einem weiteren Artikel beschrieb.
Weil ich diese Probleme nicht sofort lösen konnte, aber ein E-Mail-Programm für die tägliche Arbeit dringend benötige, stieg ich für einige Zeit auf Evolution um. Dieses Programm ist standardmäßig installiert auf GNU/Linux-Systemen mit Distributionen, die die Desktop-Umgebung GNOME verwenden. Inzwischen benutze ich längst wieder Thunderbird, da die Probleme gelöst sind, ich es viele Jahre lang verwendet hatte und eigentlich doch nicht missen wollte. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.
Doch ich muss sagen, mir gefallen beide E-Mail-Clients, also sowohl Evolution als auch Thunderbird, sehr gut. Ich fand einen englischen Artikel aus 2015, der beide Programme miteinander vergleicht und den ich hier ins Deutsche übersetzen möchte. Der Autor entscheidet sich, anders als ich, letztendlich für Evolution. Meiner Ansicht nach hat Evolution hauptsächlich dann Vorteile, wenn man es in in einer gemischten Umgebung einsetzt – wenn es also darum geht, sowohl von einem Windows-Computer aus mit Outlook als auch von einem Computer mit einem anderen E-Mail-Client auf IMAP-Ordner zugreifen zu wollen oder Nachrichten zwischen verschiedenen Systemen oder Online-Konten abgleichen zu müssen. Für mich selbst spielen diese Dinge allerdings keine Rolle.
Es folgt der von mir übersetzte Text des Artikels Evolution vs Thunderbird:
Warum Evolution benutzen statt Thunderbird und seine Lightning-Kalender-Erweiterung?
Ich benutzte Thunderbird als meinen einzigen Mail- und Kalender-Client fast achtzehn Monate, bis er eines Tages aufhörte, E-Mails zu empfangen. Der Thunderbird/Mozilla-IRC-Kanal konnte mir keine Reparaturlösung anbieten, sodass ich mich entschied, Evolution stattdessen auszuprobieren, und so lernte ich, dass Evolution diverse Vorteile gegenüber Thunderbird hat:
- Man benötigt mindestens zwei Erweiterungen für Thunderbird, um eine Exchange-Kalender-Unterstützung zu ermöglichen. Ich hatte nie das Problem mit Lightning, dass es nach einer Aktualisierung nicht mehr funktionierte, aber jedes Mal, wenn man Thunderbird aktualisiert, riskiert man den Verlust der Kalenderfunktion, falls die Erweiterungen nicht mit der neuen Version klappen. Evolution enthält ein (optionales) Exchange-Web-Services-Modul als Standard für diejenigen, die es mit Exchange verwenden wollen.
- Evolution hat eine bessere Unterstützung für IMAP als Thunderbird. Dies ist äußerst bedeutend in der Hinsicht, dass Evolution Nachrichtenordner unterstützt, die unter Outlook erstellt worden sind. Solche Ordner sind unsichtbar für den Benutzer unter Thunderbird. Evolution markiert außerdem Nachrichten mit hoher Priorität, im Gegensatz zu Thunderbird.
- Bei der Durchführung einer Neuinstallation erinnert sich Evolution, welche E-Mails bereits gelesen worden sind, selbst wenn sie mit anderen Clients gelesen wurden. Thunderbird klassifiziert alle Nachrichten als ungelesen, wenn es eine Mailbox zum ersten Mal überprüft, und es erinnert sich lediglich, welche Nachrichten auf einer lokalen Basis gelesen worden sind.
- Evolution hat
eine automatische Antwort-Funktion aus Office herauseinen automatischen Abwesenheits-Assistenten, während man unter Thunderbirdumsortieren muss, um Outlook so verwenden zu können, dass diese Funktion unterstützt wird.auf Outlook zurückgreifen muss, um diese Funktion zur Verfügung zu haben.- Evolution ist leichter zu installieren als Thunderbird.
- Evolution hat eine einfacher zu benutzende, modernere Oberfläche.
Ich habe heute um Erlaubnis des Autors mit dem Pseudonym danboid gebeten, und ich warte natürlich noch auf eine Antwort, gehe aber von seinem Einverständnis aus.