Archiv der Kategorie: Gestaltung

Nett und seriös

Ich bin neulich im Web auf eine Design-Agentur namens nice & serious aus London gestoßen. Diese Leute stellen ihre Leistungen mittels Video vor, und dieses Video ist echt witzig. Überhaupt ist der ganze Webauftritt sehr individuell und kreativ gestaltet. Gefällt mir!
http://www.niceandserious.com

Image Studio Pro zum Komprimieren von JPG-Fotos

Bei Terrashop.de gab es mal die Software Image Studio Pro des Herstellers Proxma für nur 3,99 Euro plus Versandkosten. Dort ist sie nicht mehr erhältlich, aber man kann sie gelegentlich auch bei Amazon.de für einen kleinen Preis finden. Das Programm läuft auf Windows ab Version XP. Hat man es installiert, nennt es sich allerdings, entgegen dem Aufdruck auf der Verpackung, Image Compressor 6.

Und dieser Name beschreibt eher die Stärke des Programms, nämlich Bilder fürs Web zu komprimieren, um Ladezeiten möglichst gering zu halten. Man muss allerdings die höchste Kompressionsstufe einstellen, um nennenswerte Verkleinerungen der Dateigröße zu erreichen. Bei normaler Kompression kann es passieren, dass die Datei gleich groß wie vorher bleibt oder sogar größer wird. Die Qualität des Bildes ist bei der höchsten Kompressionsstufe fürs Web immer noch erstaunlich gut. Andere Grafikprogramme würden zum Beispiel bei einer Verkleinerung der Dateigröße um 80 % schon deutliche Artefakte erkennen lassen. Leider lassen sich mit Image Studio Pro aber nur JPG-Dateien komprimieren, keine PNG-Dateien, die im Web auch sehr verbreitet sind.

Image Studio Pro bietet auch Retuschefunktionen an. Diese sind, wenn man gutwillig ist, gerade mal so «Na ja«. Der Automatische Weißabgleich korrigierte in meinem Testbild nicht den starken grünen Farbstich, sondern hellte die zu dunklen Bildbereiche auf. Die Automatische Tonwertanpassung machte eigentlich gar nichts, und die Automatische Histo­gramm­abglei­chung (eigentlich ist das die Tonwertanpassung) hellte das Bild insgesamt zu stark auf, also auch die sowieso schon recht hellen Bereiche. Einen Weißpunkt scheint das Programm also gar nicht gesetzt zu haben. Einstellungsmöglichkeiten von Hand hat man gar nicht, etwa wie in Photoshop. Der Rundumschlag Bild verbessern bringt bei manchen Fotos gute Ergebnisse, bei anderen schlechte.

Kurz gesagt: Zur Retuschierung von Fotos würde ich eine andere Software benutzen, aber wenn es darum geht, JPG-Fotos fürs Web zu komprimieren, spielt Image Studio Pro seine Stärke aus, doch nur, wie gesagt, wenn man auch die höchstmögliche Kompressionsstufe einstellt.

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Testbild (Ausschnitt) im Original – 74,8 KB

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Testbild (Ausschnitt), komprimiert mit IrfanView bei 95-prozentiger Kompression – 68,2 KB

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Testbild (Ausschnitt), komprimiert mit Image Compressor 6 Pro Edition bei höchster Kompressionsstufe – 58,1 KB

Logogestaltung

Das Logo ist das Wiedererkennungszeichen eines Unternehmens (oder Vereins etc.). Ursprünglich bezeichnete das Wort Logo nur den Schriftzug eines Unternehmens, heutzutage verwendet man es aber auch für eine Kombination aus Buchstaben und Bildzeichen. Ein Firmenzeichen, das nur aus einem Bild besteht, nennt man hingegen Signet. Manchmal liest man hierfür auch den Begriff Bildlogo. Und in der Umgangssprache ist das Wort Signet fast unbekannt, und jede Art von Firmenzeichen wird Logo genannt.

Wir konzentrieren uns hier auf den Bildanteil eines Logos. Das soll nicht heißen, dass die Wahl der Schrift unwichtig wäre. In den meisten Fällen trifft man aber heute eine serifenlose Linearantiqua an.

Ein Logo symbolisiert entweder die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens oder dessen Werte, Ziele und Bestrebungen. Im Idealfall sogar beide Bereiche. Und da sind wir schon bei den Anforderungen für den Gestalter. Da der Wiedererkennungswert und die Reproduzierbarkeit in verschiedenen Größen und Medien gut sein müssen, muss auch der Abstraktionsgrad hoch sein. Genau das ist die Kunst. Der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupérie drückte es so aus: Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.

Ein Logo zu entwerfen ist also ein gutes Stück Arbeit, die natürlich auch Geld kostet. Dass ein Logo schlicht wirkt, bedeutet eben nicht, dass es mal eben in einem Stündchen so dahin geklatscht wurde. Sondern die Entwicklung erfordert viel »Gehirnschmalz«, einen gekonnten Umgang mit einem Vektorgrafikprogramm und natürlich Kenntnisse in Typografie, Farbpsychologie, der Wirkung von Formen und das Wissen über weitere Gestal­tungs­grund­lagen.

Schauen wir uns einmal die Logos von vier verschiedenen Banken an (aus rechtlichen Gründen bzw. aufgrund des hohen Aufwands veröffentliche ich sie hier nicht, aber Sie können sie sich auf den Websites der Banken ansehen). Meine Interpretationen, was ausgesagt werden soll, sind wertneutral, aber rein persönlich, und es kann durchaus sein, dass sie nicht in allen Punkten zutreffend sind.

  • Deutsche Bank
    • Form: Quadrat mit einem nach rechts aufsteigenden Balken darin – weiter kann man nicht abstrahieren.
    • Aussage: Aufsteigende Bilanz.
    • Farbe: Kräftiges Blau, das Vertrauen und Zuverlässigkeit symbolisieren soll.
    • Schrift: Univers, blau.
  • Commerzbank
    • Form: Dreieckig gefaltetes Band, nach oben weisend.
    • Aussage: Stabil, aufstrebend, gemeinschaftlich.
    • Farbe: Kräftiges Orangegelb, das man auch Gold nennen könnte. Reichtum, Optimismus, Lebensfreude, Wärme.
    • Schrift: By Luc(as) de Groot, schwarz.
  • EthikBank
    • Form: Scheibe, die von Streifen durchdrungen wird. Erinnert leicht an das Euro-Zeichen.
    • Aussage: Förderung von Solarenergie, Sonne, Ganzheitlichkeit, Geld im Kreislauf.
    • Farbe: Goldgelb, siehe oben.
    • Schrift: Myriad Pro, schwarz.
  • GLS Bank
    • Form: Geschwungene Streifen, die an ein Tuch im Wind, einen Wind-Drachen oder einen Vogel im aufsteigenden Flug erinnern.
    • Aussage: Bewegung, Aufstieg, Freiheit, Loslösung, Lebendigkeit.
    • Farbe: Dunkelblau mit etwas Weiß. Vertrauen, ruhige Kraft, Solidität, Sauberkeit.
    • Schrift: Frutiger, schwarz.

Jedes der Logos ist prägnant, also leicht zu merken, sich vorzustellen und wiederzuerkennen. Interessant ist, dass sich auch die jeweiligen Ziele und Werte darin wiederspiegeln – oder was als Werte propagiert wird.

Und nun testen Sie in den nächsten Tagen einmal selbst – sei es bei Banken, Autos oder Eiscrème: welche Logos können Sie gut mit Worten beschreiben oder mit einem Stift skizzieren? Und welche geben Ihnen ein gutes »Bauchgefühl«, welche ein nicht so tolles?

Wenn Kunden ihre Logos liefern sollen

Wenn Kunden ihr Firmen-Logo abliefern, schlägt man als Gestalter oft die Hände über dem Kopf zusammen. Warum, um alles in der Welt, bekommt man fast immer nur JPG-Dateien zugeschickt und nicht eine Vektorgrafik? – Na ja, weil ein Laie sich mit den unterschiedlichen Dateiformaten wohl nicht auskennt.

JPG ist ein Format, das sich gut dafür eignet, Bilder mit Farbverläufen, vielen Farben und verschwommenen, fließenden Konturen in einer kleinen Dateigröße zu speichern. Für Fotos beispielsweise kommt es also in Frage. Wenn man eine zu starke Kompression beim Speichern einstellt, ergeben sich allerdings unschöne Artefakte. JPG ist also ein verlustbehaftetes Format, eignet sich aber gut fürs Web aufgrund der geringen Dateigröße und der damit verbundenen günstigen Ladezeit.

Wenn so eine JPG-Datei wenigstens in einer hohen Auflösung und ohne Kompression abgegeben wird, kann man ja noch zufrieden sein. Aber trotzdem: warum ein Logo, das meist keine Farbverläufe, sondern einheitliche Farbflächen, wenige Farben und deutliche Konturen aufweist, überhaupt als JPG gespeichert wird, ist mir ein Rätsel. Hierfür würde sich PNG deutlich besser eignen. Auch dieses Format ist webtauglich, kann komprimiert werden und die Dateien sind ebenfalls recht klein. Für Fotos eignet es sich jedoch nicht, da fließende Farbübergänge hier nicht so gut bzw. nur in einer sehr großen Datei dargestellt werden können. Dafür kann es Transparenzen speichern und darstellen. Manchmal soll das Logo eben keinen weißen Hintergrund haben, sondern einen transparenten, damit es zum Beispiel auf dem farbigen Hintergrund einer Webseite hübsch aussieht.

Der Printbereich ist wieder eine ganz andere Sache. Hierfür würde ich das hochwertige TIFF-Format vorziehen, noch lieber natürlich ein Vektorformat. Denn Vektorgrafiken lassen sich verlustfrei skalieren. Wenn das Logo statt auf den Briefkopf auch mal auf die riesige LKW-Plane aufgebracht werden soll, kann man eine Vektorgrafik problemlos entsprechend vergrößern.

Ich kann nur empfehlen, dass Kunden sich ihr Logo vom Grafiker unbedingt sowohl in einem Bitmap-Format wie PNG, TIFF oder Adobe Photoshop als auch in einem Vektorformat ausliefern lassen, zum Beispiel Postscript, SVG, Adobe Illustrator, Corel Draw oder dem Container-Format PDF. Das macht eine spätere Bearbeitung und einen Einsatz in unterschiedlichen Medien wesentlich einfacher.

Artweaver 3.1

Mit Artweaver bzw. Artweaver Plus bekommt man ein Bildbearbeitungsprogramm, das sich stark an Photoshop anlehnt – die Werkzeuge sind fast gleich. Die Plus-Version kostet 29 Euro und hat einen größeren Funktionsumfang als die Freeware-Version.

Ich teste das Programm gerade in der momentan aktuellen Version 3.1. Ich arbeite schon lange mit verschiedenen Bild­be­ar­bei­tungs-Pro­gram­men und möchte nun herausfinden, ob ich Artweaver noch zu meinen Favoriten hinzuzählen soll. Nun, die Ausstattung ist gut, man findet alle Werkzeuge, die man zur Retusche braucht. Die Software will aber noch mehr: nämlich ermöglichen, »mit Hilfe einer großen Auswahl von Malwerkzeugen kreativ zu malen«. Und dafür stehen eine Menge verschiedener Malutensilien zur Verfügung, vom Textmarker bis zum Haarpinsel mit verschiedenen Borstenarten.

Das alles macht einen guten Eindruck. Für mich persönlich stellt sich nur die Frage, wie oft ich wohl am Computer ein Bild wie mit einem Pinsel malen werde. Und für die Nachbearbeitung von Fotos habe ich bereits mehrere Programme. 29 Euro sind allerdings ein super Preis. Wer also eine leistungs­fähige Bild­ver­ar­bei­tungs-Software ähnlich wie Photoshop sucht, sollte hier zuschlagen.

www.artweaver.de

Artweaver

Handschriften als Fonts

Handschriften eignen sich ganz gut, wenn man zum Beispiel in einer Werbeanzeige oder einem Flyer den Claim (Slogan) des Unternehmens etwas menschlicher, persönlicher aussehen lassen will.

Richtig sympathisch wirken die tatsächlich individuell von Hand geschriebenen und anschließend vektorisierten Claims. Die meisten Handschriften-Fonts dagegen sehen nur auf den ersten Blick »echt« aus, auf den zweiten Blick fällt auf, dass gleiche Buchstaben auch wirklich genau gleich sind. Bei einer echten Handschrift ist das natürlich nicht so, da fallen gleiche Buchstaben immer etwas anders aus.

Es gibt allerdings »intelligente« Open-Type-Fonts, in denen die Buchstaben in mehreren Variationen gespeichert sind. Wenn nun im Wort oder im Satz zwei gleiche Buchstaben nebeneinander stehen, werden unterschiedliche Variationen des betreffenden Buchstabens verwendet. Manche Fonts variieren gleiche Buchstaben sogar dann, wenn sie nicht nebeneinander stehen. Das statische Aussehen der herkömmlichen Handschriften-Fonts wird dadurch vermieden.

Ein interessantes Beispiel zur Veranschaulichung der Problematik findet man auf typefacts.com: Ungenießbare lekker Handschrift. Das Unternehmen mit der im Artikel angeprangerten »ungenießbaren« Handschrift hat interessanter Weise gehandelt und die Schrift abgewandelt: Typefacts macht »Lekker Strom« lekker.

Dreizehn Filmplakat-Trends

Auf Oh No They Didn't! werden dreizehn Filmplakat-Trends vorgestellt, die zeigen, wie ähnlich sich die Plakate zu den Filmen in bestimmten Genres doch sind. Kategorie 1 ist zum Beispiel »Kleine Leute am Strand, Riesenköpfe in den Wol­ken« und bezeichnet das Genre des kitschigen Dramas.

Der (englischsprachige) Artikel bezieht sich auf das (französischsprachige) Blog von Christophe Courtois und listet die dort ziemlich verstreuten Blogartikel zum Thema »Filmplakate« auf.

Ziemlich witzige, ironische Beschreibungen! Und ja, die Plakate ähneln sich, so nebeneinander präsentiert, tatsächlich sehr stark.

GRATIS! Toolkit für Kreative

Wer sich erstmals bei Veer anmeldet, einer Bild- und Schriftagentur, kann sich eines aus vier sogenannten Toolkits aussuchen. Deren Themen sind: Business, Gastronaut, Voyageur und Retroactive.

Ein Toolkit besteht aus Fotos, Illustrationen und Fonts. Einzeln würden diese Bestandteile über 200 Euro kosten. Nicht schlecht als Geschenk, finde ich. Außerdem bekommt der/die neu angemeldete Benutzer(in) noch 10 Credits geschenkt – die bei Bildagenturen übliche Währung, die man kaufen und dann für den Erwerb von Nutzungsrechten der angebotenen Bilder und Materialien einsetzen kann.

Aber auch für bereits angemeldete Benutzer gibt es – wöchentlich wechselnd – kostenlose Schmankerl im Gratis-Bereich.

Viel Spaß!

GIMP 2.7.3 (Entwicklerversion)

Gimp.org gab am 22. August 2011 bekannt, dass fleißig auf die Version 2.8 des Bildbearbeitungsprogramms »GIMP« hin gearbeitet wird. Es gibt seit kurzem eine neue Entwicklerversion, nämlich GIMP 2.7.3. Sie ist jedoch nicht als kompilierte Version erhältlich, sondern nur als Quellcode zum selber Kompilieren. Einen Windows-Installer gibt es nur für die stabile Version 2.6.11, und natürlich werden auch Pakete für diverse Linux-Distributionen angeboten

Die auffälligste Neuerung in 2.7.3 soll ein voll funktionstüchtiger Einzelfenster-Modus sein. Bisher hatte man ja immer (wenigstens) drei schwebende Fenster, was zumindest für Windows-Benutzer äußerst gewöhnungsbedürftig ist. Es gibt zwar das unabhängige Projekt »GIMPshop«, das diese diversen Fenster kombiniert, aber ich fand dann das originale GIMP doch besser, weil fehlerfreier.

Ferner bietet 2.7.3 eine Verwaltung der Arbeitssitzungen, viele Bugfixes und noch dies und das, was Interessierte aber lieber selbst in den Release Notes nachlesen können. Entwicklerversionen sind selbstverständlich nicht für den Produktiveinsatz geeignet, und so darf man gespannt auf eine hoffentlich bald erscheinende stabile Version 2.8 sein.

http://www.gimp.org/
http://www.gimp.org/release-notes/gimp-2.7.html
http://www.gimpshop.com/

Blog über Fotografie

Heute möchte ich das Weblog einer – wie sie sich selbst nennt – »Amateurfotografin aus Leidenschaft« vorstellen, auf das ich gerade aufmerksam geworden bin. Birgit Engelhardt beschreibt ihr Blog so:

Neben meinen jeweils aktuellen Bildern wird es auch Rückblicke auf frühere „Werke“ und Experimente mit Photoshop geben, ebenso wie Test- und Erfahrungsberichte und alles, was mir zum Thema „Fotografie“ sonst so begegnet.

Es gibt also einiges bei ihr zu lesen, anzuschauen und herunter zu laden (Texturen und Photoshop-Pinsel).