Domain blablanet.de steht zum Verkauf

Ich fände es erfreulich, wenn Facebook und Twitter endlich ihre Quasi-Monopolstellung verlören. Solche Dienste sollten nicht so gut wie konkurrenzlos in den Händen einzelner kommerzieller Unternehmer liegen, meiner Meinung nach. Und es gibt ja seit längerem schon Bemühungen, dezentralisierte soziale Netzwerke aufzubauen. Angefangen hatte dies wohl mit diaspora* (das Sternchen hinter dem Namen symbolisiert eine Pusteblume). Und es gibt inzwischen einige weitere Netzwerke, die in den meisten Fällen als FLOSS (Free/Libre Open Source Software) konzipiert sind. Aufgrund der offenen Architektur und freien Protokolle können sogar verschiedene dieser Netzwerke miteinander Verbindung aufnehmen. Zum Beispiel lässt sich Friendica mit diaspora* verbinden. Das Prinzip bei all dem ist, dass es keine zentralen Server im Besitz eines Unternehmens gibt, sondern dass diverse Knoten (bei diaspora* Pods genannt) weit verstreut sind. Einen solchen Knoten kann prinzipiell jeder aufbauen und zur Verfügung stellen, jedenfalls im Rahmen genügender technischer, finanzieller und sachkundiger Möglichkeiten.

Auch Blablanet ist eines solcher dezentralisierten sozialen Netzwerke. Es macht allerdings auf mich einen irgendwie unausgereiften Eindruck, die Website sieht furchtbar aus und zeigt Fehlermeldungen an, und zu guter Letzt funktioniert die Auflistung und Anzeige der Kanäle, wie die Knoten hier genannt werden, nicht (Stand: 15. Mai 2017). Ich habe den Eindruck, dass es sich um ein sterbendes Projekt handelt, auch wenn ich den Teufel ungern an die Wand malen mag.

Jedenfalls ist einer der Knoten oder Kanäle schon »platt«, nämlich ein deutscher, und zwar blablanet.de. Ich denke, dass es extrem schwer ist, gegen Facebook anzukämpfen. Denn Facebook ist gut durchdacht und ist leicht zu bedienen, auch für einen manchmal spöttisch als »DAU« bezeichneten Benutzer (dümmster anzunehmender User). Und alle sind bei Facebook, weil alle bei Facebook sind.

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Nach meinen Erfahrungen wissen die meisten Menschen noch nicht einmal, dass es Alternativen zu Facebook gibt. Und selbst wenn sie es wissen oder man es ihnen sagt, dann hört man doch immer wieder dasselbe Argument: »Aber woanders ist doch keiner meiner Freunde.« Dass Facebook nicht gerade zimperlich mit den persönlichen Daten der Benutzer umgeht; dass es bei Facebook in Wirklichkeit darum geht, die Benutzer zu »melken«; dass man als Benutzer sogar nach dem Ausloggen über Cookies im Browser und per Geräte-Standorterkennung noch getrackt wird; und dass Facebook manipulative Methoden zur Beeinflussung der Benutzer anwendet – das interessiert, geschweige denn stört anscheinend kaum jemanden.

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Torsten Kelsch