Klassifizierung von Schriften

Schon als junger Bursche habe ich mich in meiner ersten Ausbildung zum Schauwerbegestalter sehr für Typografie interessiert, und in meiner zweiten Ausbildung zum Mediengestalter und in der jetzigen beruflichen Tätigkeit tue ich das noch viel mehr. Eine gut gestaltete Schrift ist so schön wie eine gute Fotografie, finde ich. Und ich freue mich, wenn ich es in seltenen Fällen mal schaffe, jemanden für Typografie zu begeistern.

Doch schwierig ist die Sache mit der Klassifizierung. Natürlich kann man ganz grob sagen: Es gibt Schriften mit Serifen, ohne Serifen, mit betonten Serifen, es gibt gebrochene Schriften und dann noch die Schreib- und Schmuckschriften. Ja gut, aber Schrift hat sich im Laufe vieler Jahrhunderte entwickelt und verändert, ähnlich wie Sprache, Kleidung, Musik, Architektur und so weiter. Es gibt also unheimlich viele verschiedene Stile, die sich manchmal nur in Feinheiten unterscheiden. In Deutschland ist die Klassifizierung nach DIN 16518 üblich, und es gibt hier elf Schriftkategorien. Jan Öztürk-Lettau stellt auf seiner Website oezet.de sehr anschaulich dar, wie man Schriften unterscheiden und zuordnen kann.

Zu der Unterteilung nach DIN 16518 gibt es durchaus kritische Stimmen, denn nicht alle Zuordnungen erscheinen als logisch. Und auch ich empfinde die DIN-Klassifizierung als teilweise verwirrend. Wo ich mich mehr mit anfreunden kann, ist die Schrift-Unterteilung (Classification of Type), die ein Lehrer namens John Magnik aus Melbourne, Australien, auf seiner offensichtlich uralten, aber nichtsdestotrotz immer noch nützlichen und informativen Website typography1st.com vorstellt. Hier werden die feinen Unterschiede der verschiedenen typografischen Zeitalter per Text und Bild sehr gut veranschaulicht. Da hier englische Begrifflichkeiten verwendet werden, werden mir als Deutschem auch die englischen Bezeichnungen der vielen Schriftenhersteller oder -händler verständlicher.

Typografie ist ein sehr weites Feld und wir haben uns hier nur mit einem kleinen Teilbereich befasst. Ich muss gestehen: Ich weiß ganz bestimmt nicht alles, was es auf diesem Fachgebiet zu wissen gäbe (gelernte Schriftsetzer werden da deutlich fitter sein), doch ich finde die Thematik spannend und lerne immer mal wieder was dazu.

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Torsten Kelsch