Nevron Writer

Die Firma Nevron Software LLC bietet eine Textverarbeitungs-Software für Windows und Mac namens Nevron Writer an. Es gibt auch noch ein Zeichenprogramm, nämlich ein Vektorgrafikprogramm, welches ich aber nur ganz kurz ausprobiert und schnell wieder verworfen habe. Dann lieber gleich Inkscape oder Serif Draw Plus. Aber auch mit LibreOffice Draw komme ich besser zurecht.

Zurück zu Nevron Writer. Es gibt eine kostenlose Version, die aber nur in RTF und TXT abspeichern kann und somit eigentlich unbrauchbar als Textbearbeitungsprogramm ist. Die Vollversion kostet allerdings nur $ 19, die Lizenz ist dauerhaft gültig und man bekommt zwölf Monate lang kostenfreie Upgrades. Kommen nach diesem Zeitpunkt neue Version heraus, kann man zum Vorzugspreis ein Upgrade erwerben. Und was ist, wenn man Windows neu installieren muss oder die Hardware ändert, also zum Beispiel ein anderes Mainboard einbaut? Dann klappt der Lizenzschlüssel nicht mehr, da die Geräte-ID sich in so einem Fall geändert hat. Man bekommt einen neuen Schlüssel, wenn man sich per E-Mail an den Support wendet.

Doch ist dieses Schreibprogramm seinen geringen Preis auch wert? Ich würde sagen: Kommt darauf an, was für Ansprüche man hat.

Nevron Writer
(Aufs Bild klicken zum Vergrößern)

Zunächst fällt die optische Ähnlichkeit zu Microsoft® Word® auf. Nevron Writer hat ebenso wie Word eine »Ribbon« genannte Multifunktionsleiste. Und ich persönlich mag die nicht so richtig. Doch kommen wir zur Funktionalität:

Ich wollte fürs gesamte Test-Dokument die Schriftgröße ändern – und habe keine Formatvorlagen gefunden. Und auch keine Umstellungsmöglichkeit der Oberfläche auf die deutsche Sprache. Weitere Nachteile: Eine Silbentrennung gibt es nicht oder sie funktioniert nicht; ich finde keine Möglichkeit, weiche Trennstriche einzugeben; einen Gedankenstrich gibt es anscheinend auch nicht, außer man gibt ihn über [Alt] + [0150] ein – ich habe zwei Bindestriche versucht wie bei LibreOffice Writer und [Strg] + [-] im Nummernblock wie bei TextMaker, ohne Erfolg. In der englischsprachigen Hilfe habe ich auch nichts gefunden.

Und weiter: Die Rechtschreibprüfung lässt sich zwar ein- oder ausschalten; wie man allerdings unbekannte Wörter ins Wörterbuch aufnehmen kann, hat sich mir nicht erschlossen. Normalerweise klickt man mit der rechten Maus auf das Wort, und es wird einem vorgeschlagen, es zu ersetzen, zu korrigieren oder ins Wörterbuch aufzunehmen. Bei Nevron Writer habe ich solche Möglichkeiten im Kontextmenü nicht entdecken können; es klappte zwar auf, hatte aber keinen Bezug zur Rechtschreibprüfung, nur zur Schriftformatierung.

Aber natürlich gibt es auch Vorteile: Das Programm kann folgende Formate importieren und exportieren: RTF, TXT, DOCX, HTML; außerdem exportieren in PDF. Wie gut das klappt, konnte ich mit der kostenlosen Version ja leider nicht ausprobieren. Mit RTF und TXT waren die Ergebnisse erwartungsgemäß in Ordnung. Bilder lassen sich leicht einfügen, Sonderzeichen ebenso, Tabellen kann man per Mausklick erstellen – wie man es eben von einer modernen Textverarbeitung erwartet.

Es existiert auch eine Online-Version, für die allerdings Silverlight installiert sein muss. Tue ich mir nicht an, das extra zu installieren – wann braucht man das schon …

Nun gut, man merkt es schon: Ich kann mich, gelinde gesagt, mit der Software nicht anfreunden. Es mag zwar sein, dass es die Funktionen, die ich nicht finden konnte, doch irgendwie und irgendwo gibt, und dass andere Personen sehr gut mit Nevron Writer zurecht kommen, aber … egal, lass mal. Ich mag nicht weiter testen. Ich schmeiße das Gurkenprogramm wieder vom PC runter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Mit Absenden dieses Kommentarformulars bestätigst du, dass du die Datenschutzerklärung gelesen hast und dich mit der Speicherung deiner Daten einverstanden erklärst. Deine Daten werden nur benötigt, um dich gegebenenfalls zwecks Beantwortung deiner Anfrage kontaktieren zu können, und werden weder an Dritte weitergegeben noch zu Werbezwecken missbraucht.


Torsten Kelsch