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Webseiten, die überall gleich aussehen

Es gibt Menschen, zum Beispiel Designer aus dem Printbereich, die glauben, eine Website könne und müsse überall und unter allen Umständen gleich aussehen. Also, egal unter welchem Betriebssystem und egal in welchem Webbrowser. Dabei sieht noch nicht einmal ein Druckerzeugnis immer gleich aus. Wenn in der nächsten Auflage ein anderes Papier verwendet wird oder leicht abweichende Druckfarben, kann die Wirkung schon völlig anders sein.

Aber Webseiten sollen im Internet Explorer 6 unter Windows® genauso aussehen wie im Safari unter Mac® oder im Firefox unter Linux? Und welche Bildschirmauflösung soll man zu Grunde legen? Und was ist mit Mobilgeräten? Und wie soll man verhindern, dass jeder Benutzer seinen Monitor anders einstellt: rötlicher/bläulicher, heller/nicht so hell, stark kontrastiert/kontrastarm?

Ja, ich gebe zu, man KANN es mit viel Gefummel so hinbekommen, dass Webseiten auf den gleichen Bildschirmen, aber unter verschiedenen Betriebssystemen und Browsern gleich aussehen. Ein Paradebeispiel wären abgerundete Ecken, aber ich will nicht ins Detail gehen. Ich möchte nur dazu auffordern, dass sich sowohl Webdesigner als auch Seitenbesucher mehr auf die Inhalte konzentrieren als auf die Gestaltung. Natürlich sage ich nicht, dass man sich als Webdesigner bei der Gestaltung keine Mühe geben soll.

Abgerundete Ecken zum Beispiel sehen schön aus, aber wenn sie im Internet Explorer (und nur dort) nicht angezeigt werden können, warum soll ich da mit Grafiken oder aufwändigen JavaScript-Lösungen arbeiten? Und das ist ja nicht das einzige Problem. Kurzum: wann soll ich denn fertig werden mit der Webseitengestaltung, wenn der Kunde doch wartet und drängelt? Und auch nur einen bestimmten Betrag zu zahlen bereit ist?

Ich denke, wirklich wichtig ist, dass der Besucher sich gut zurechtfindet, dass die Farbgebung auch Menschen mit einer Sehschwäche alles gut erkennen lässt und dass die Informationen in einer klaren Sprache kommuniziert werden.

Jens Grochtdreis, Gründer der »Webkrauts«, drückt es keck so aus: »Webseiten sind keine Gemälde!«. Recht hat er.

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