Warum habe ich diesen Artikel über einen Webbrowser in die Kategorie »Webentwicklung« und nicht »Software« gepackt? Nun, erstens, weil das Testen von Webseiten mittels verschiedener Browser zu den Arbeiten eines Webentwicklers gehört, und zweitens weil sich gerade der Firefox zum Testen von Webseiten und Finden von Fehlern eignet. Denn es gibt ein paar unverzichtbare Add-ons.
Gut, die Webdeveloper-Toolbar kriegt man inzwischen auch für SeaMonkey und in einer etwas abgewandelten Form sogar für Opera; und für Opera, meinen flinken Lieblingsbrowser, gibt es ferner so was Ähnliches wie es Firebug für Firefox gibt: es nennt sich Dragonfly und ist auch ein sehr gelungenes Werkzeug.
Aber wir wollen ja heute über Firefox sprechen. Inzwischen sind die Entwickler bei Beta-Version Nummer 11 angekommen (puh!), und nach einer letzten Beta, nämlich 12, soll ja bald nach einigen Verzögerungen endlich die »richtige« Version erscheinen. Die vorigen Betas hatte ich aber gar nicht heruntergeladen, und so ist das heute mein erster Kontakt mit Firefox 4 (manche Leser werden jetzt gähnen).
Die Geschwindigkeit soll ja weiter verbessert worden sein durch Verlagerung bestimmter Prozesse auf die GPU der Grafikkarte statt CPU, aber das habe ich noch nicht getestet: ich mache keine Browserspiele oder sonstigen Zirkus, und Flash nervt mich meistens, sodass ich es übergehe oder gar blockieren lasse. Die Hardwarebeschleunigung muss man auch erst aktivieren durch Rumfummeln in der Konfigurationsdatei. Hab ich jetzt keine Lust zu.
Die meisten Add-ons sind von der alten Installation brav übernommen worden, manche davon mussten aktualisiert werden. Einige laufen noch nicht unter FF 4, werden aber sicherlich nach Erscheinen der Release-Version von den jeweiligen Entwicklern angepasst werden. Die Webdeveloper-Toolbar zum Beispiel läuft, Firebug hingegen nicht.
Die Menüleiste lässt sich nun ausblenden und man hat dann so einen aufklappbaren Karteikastenreiter links oben. Nichts Neues, das hat Opera schon lange. Tabs lassen sich gruppieren, das ist für mich interessant, weil ich immer mehrere Seiten geöffnet habe und diese auch gerne beim nächsten Browserstart wieder vorfinden möchte. Lesezeichen finde ich für diesen Zweck nicht so geeignet; die sind eher dafür da, nun ja, eben Favoriten permanent zu speichern, aber nicht, um die parallele Arbeit an mehreren (Kunden-)Projekten zu ermöglichen. Bisher ließen sich jedenfalls Tabs nur mittels bestimmter Add-ons gruppieren.
Neu sind auch die sogenannten App-Tabs. Wenn man mit der rechten Maustaste auf einen Tab klickt, kann man ihn in einen App-Tab umwandeln. Der zeigt dann nur noch das Favicon an, aber nicht mehr die Beschriftung, und pinnt sich an den linken Rand der Tableiste an. Solch ein App-Tab wird auch beim nächsten Browserstart automatisch wieder geladen. Eine schöne, Platz sparende Möglichkeit also für so Typen wie mich, die bestimmte, wichtige Seiten jeden Morgen wieder vorfinden wollen.
Natürlich wurde auch die CSS3-Kompatibilität weiter verbessert und Firefox beherrscht nun zum Beispiel Transitions und Transforms – also Überblendeffekte und Formänderungen. Damit lassen sich etwa elegante Menü-Animationen zaubern.
Mein Eindruck vom FF 4 ist also so weit sehr gut. Und die Beta-Version lasse ich auch auf dem Rechner drauf. Bis die finale Version erscheint.