Archiv der Kategorie: Webbrowser

Arora

Burschen wie ich, die ganz gerne auch mal exotische Webbrowser ausprobieren und Webseiten mit ihnen testen, freuen sich natürlich immer über Browser jenseits von Internet Explorer und Firefox. Zum Beispiel gibt es Arora, einen Multi-Plattform-Browser für Windows®, Macintosh®, Linux und andere Betriebssysteme. Er verwendet die schnelle Webkit-Engine und hat als Erkennungszeichen einen freundlichen Eisbären.

Nun, trotz meiner Neugierde und Aufgeschlossenheit den Exoten gegenüber weiß ich nun doch nicht so recht, wozu man Arora benutzen sollte, außer, wie gesagt, um Webseiten zu testen (dafür kann man ja gar nicht genug verschiedene Browser nehmen). Arora trägt momentan in der Windows-Version die Versionsnummer 0.10.0, was einen recht frühen Entwicklungsstand andeutet; und als Quellcode gibt es eine Version 0.11.0 vom September 2010.

Leider kann man Arora nicht durch Add-ons »aufpimpen«, wie man es zum Beispiel von Firefox gewohnt ist. Tja, und dann hat Arora auch noch Schwierigkeiten mit so manchen https– (also gesicherten) Webseiten. Da kommt dann gern schon mal die Fehlermeldung »SSL handshake failed«. Unschön ist auch, dass per JavaScript eingebundene Webfonts (zum Beispiel von MyFonts) nicht angezeigt werden und und und …

Da gibt es für die Entwickler also noch viel zu tun. »Warum tun sie sich das an, wo es doch so viele gut funktionierende Browser gibt?«, mag man sich fragen.

Na ja, man kocht ja auch manchmal selbst, obwohl es Fertiggerichte gibt.

Flock ist tot

Flock war ein Webbrowser, der ursprünglich auf der Gecko-Engine basierte (wie Firefox), mit der Version 3 aber komplett neu gestaltet wurde und von da an auf dem quelloffenen Chromium von Google aufbaute. Somit hatte er als Rendering-Engine das schnelle Webkit, mit dem auch Safari und Google Chrome so flott laufen.

Flock wollte sich von anderen Browsern abheben, indem er sich als »The Social Browser« bezeichnete und Schnittstellen zu Facebook und Twitter direkt in den Browser einband, sodass alles miteinander unter einer Oberfläche verschmolz.

Ich mochte den Flock ganz gerne, aber der Support ist zum 26. April 2011 eingestellt worden, und auf der Flock-Website kann man ihn auch gar nicht mehr herunterladen. Es wird empfohlen, auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umzustellen. Nun ja, Flock hatte sowieso nur einen winzigen Marktanteil.

Ein Browser, der ähnliche Ziele verfolgt wie Flock, ist RockMelt. Ich bin erst heute darauf gestoßen und habe ihn noch nicht getestet. Er befindet sich im Beta-Stadium und es gibt ihn für Win, Mac und iPhone.

Mal sehen, wie lange er sich hält.

Firefox 4 Beta 11

Warum habe ich diesen Artikel über einen Webbrowser in die Kategorie »Webentwicklung« und nicht »Software« gepackt? Nun, erstens, weil das Testen von Webseiten mittels verschiedener Browser zu den Arbeiten eines Webentwicklers gehört, und zweitens weil sich gerade der Firefox zum Testen von Webseiten und Finden von Fehlern eignet. Denn es gibt ein paar unverzichtbare Add-ons.

Gut, die Webdeveloper-Toolbar kriegt man inzwischen auch für Sea­Monkey und in einer etwas abgewandelten Form sogar für Opera; und für Opera, meinen flinken Lieblingsbrowser, gibt es ferner so was Ähnliches wie es Firebug für Firefox gibt: es nennt sich Dragonfly und ist auch ein sehr gelungenes Werkzeug.

Aber wir wollen ja heute über Firefox sprechen. Inzwischen sind die Entwickler bei Beta-Version Nummer 11 angekommen (puh!), und nach einer letzten Beta, nämlich 12, soll ja bald nach einigen Verzögerungen endlich die »richtige« Version erscheinen. Die vorigen Betas hatte ich aber gar nicht heruntergeladen, und so ist das heute mein erster Kontakt mit Firefox 4 (manche Leser werden jetzt gähnen).

Die Geschwindigkeit soll ja weiter verbessert worden sein durch Ver­la­ge­rung bestimmter Prozesse auf die GPU der Grafikkarte statt CPU, aber das habe ich noch nicht getestet: ich mache keine Browserspiele oder sonstigen Zirkus, und Flash nervt mich meistens, sodass ich es übergehe oder gar blockieren lasse. Die Hardwarebeschleunigung muss man auch erst aktivieren durch Rumfummeln in der Konfigurationsdatei. Hab ich jetzt keine Lust zu.

Die meisten Add-ons sind von der alten Installation brav übernommen worden, manche davon mussten aktualisiert werden. Einige laufen noch nicht unter FF 4, werden aber sicherlich nach Erscheinen der Release-Version von den jeweiligen Entwicklern angepasst werden. Die Web­developer-Toolbar zum Beispiel läuft, Firebug hingegen nicht.

Die Menüleiste lässt sich nun ausblenden und man hat dann so einen aufklappbaren Karteikastenreiter links oben. Nichts Neues, das hat Opera schon lange. Tabs lassen sich gruppieren, das ist für mich interessant, weil ich immer mehrere Seiten geöffnet habe und diese auch gerne beim nächsten Browserstart wieder vorfinden möchte. Lesezeichen finde ich für diesen Zweck nicht so geeignet; die sind eher dafür da, nun ja, eben Fa­voriten permanent zu speichern, aber nicht, um die parallele Arbeit an meh­re­ren (Kunden-)Projekten zu ermöglichen. Bisher ließen sich je­den­falls Tabs nur mittels bestimmter Add-ons gruppieren.

Neu sind auch die sogenannten App-Tabs. Wenn man mit der rechten Maustaste auf einen Tab klickt, kann man ihn in einen App-Tab um­wan­deln. Der zeigt dann nur noch das Favicon an, aber nicht mehr die Be­schriftung, und pinnt sich an den linken Rand der Tableiste an. Solch ein App-Tab wird auch beim nächsten Browserstart automatisch wieder geladen. Eine schöne, Platz sparende Möglichkeit also für so Typen wie mich, die bestimmte, wichtige Seiten jeden Morgen wieder vorfinden wollen.

Natürlich wurde auch die CSS3-Kompatibilität weiter verbessert und Firefox beherrscht nun zum Beispiel Transitions und Transforms – also Überblendeffekte und Formänderungen. Damit lassen sich etwa elegante Menü-Animationen zaubern.

Mein Eindruck vom FF 4 ist also so weit sehr gut. Und die Beta-Version lasse ich auch auf dem Rechner drauf. Bis die finale Version erscheint.