WordPress-Plugin Optimus zur Bildkomprimierung

Das WordPress-Plugin Optimus verspricht eine verlustfreie Bildkomprimierung. Ich habe diese Software nicht ausprobiert, da ich sie nur für bestimmte Fälle für sinnvoll halte. Und zwar dann, wenn man sie bei einem Kunden einsetzt, der sich absolut gar nicht mit Bildbearbeitung auskennt und Fotos quasi unbearbeitet und unverkleinert in seine WordPress-Mediathek hochlädt.

WordPress verkleinert zwar selbst die Bilder automatisch und bietet sie dann in verschiedenen Größen an, aber sie sind auch dann oft noch zu »fett«, um schnell zu laden. Hier will Optimus in die Bresche springen. Wenn ich es richtig verstehe, bezahlt man (Stand: Februar 2015) 19 Euro pro Jahr für alle Eigenprojekte (Optimus HQ) oder 99 Euro pro Jahr für alle Kundenprojekte (Optimus HQ PRO). Der Vertrag verlängert sich nicht automatisch, sodass man nicht geknebelt wird. Es gibt auch noch eine kostenlose Version, die aber nur für Bilder bis 100 KB verwendbar ist.

Doch zurück zur Funktionalität des Programms: Das Bild wird verlustfrei komprimiert, indem die Metadaten entfernt werden, also die EXIF- und IPTC-Daten (was man allerdings auch abschalten kann). Die JPEG-Kompression wird allerdings nicht verändert, sodass das Bild in der ursprünglichen Qualität erhalten bleibt. Es kommt aber eine progressive Komprimierung zur Anwendung. Es stimmt zwar, dass diese die Dateigröße in aller Regel etwas verkleinert, aber sie dient eher folgendem Zweck: Dadurch, dass das Bild zunächst in einer sehr grobpixeligen Version dargestellt und in mehreren Schritten in immer feinerer Auflösung nachgeladen wird, sieht der menschliche Betrachter schon sehr früh etwas und hat den Eindruck, das Bild würde insgesamt schneller geladen werden (»gefühlte« Schnelligkeit könnte man das nennen).

Um aber wirklich kleine und webgerechte Bilder zu erhalten, sollte man sie schon vor dem Hochladen bearbeiten, und dann erübrigt sich natürlich so ein WordPress-Plugin wie das oben beschriebene oder ein ähnliches. Auch eine verlustbehaftete Komprimierung ist, wenn keine zu starke Kompressionsrate gewählt wird, kaum erkennbar. Was also die kleinste Bildgröße bei immer noch guter Qualität ergibt, sind drei kombinierte Faktoren, nämlich eine moderate verlustbehaftete Kompression, die Umwandlung in ein progressives JPEG und die Entfernung der Metadaten. Natürlich sollte man immer ein Original der ursprünglichen Datei behalten, das verkleinerte Bild also unter anderem Namen abspeichern. Sehr gute Ergebnisse erziele ich mit IrfanView und dem RIOT-Plugin. IrfanView ist erhältlich für das Windows®-Betriebssystem, und das Programm ist für private Zwecke kostenlos. Man kann aber einen Geldbetrag spenden. Gewerbliche Anwender dürfen das Programm nur nach Registrierung und Bezahlung von 10 Euro oder mehr verwenden – ein mehr als fairer Preis.

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Torsten Kelsch