Sicherheit auf die leichte Schulter genommen

Gerade im Zusammenhang mit dem Computer wird Sicherheit immer wieder gern auf die leichte Schulter genommen. Natürlich ist es blöd, dass wir in einer Welt voller Missgeschicke, Unglücke und krimineller Subjekte leben. Aber weil es keinen Sinn hat, darüber zu lamentieren, versucht man sich eben so gut es geht zu schützen.

Dass man die Wohnungstür abschließen muss und die Geldbörse nicht ausgerechnet in die Gesäßtasche der Hose stecken sollte, leuchtet wohl fast jedem ein. Dass man sich besser nicht auf wackelige Eigenbau-Konstrukte stellt, sondern eine Sicherheitsleiter benutzt, wenn man nicht stürzen will, ist auch klar. Damit man Knöpfe an der Jacke nicht verliert, müssen sie mithilfe eines stabilen Fadens fest angenäht sein; und für den Fall, dass doch mal ein Knopf unbemerkt abgerissen wird, ist oft innen in der Jacke noch ein Ersatzknopf angebracht, ebenso wie es im Kofferraum des Autos den klassischen Ersatzreifen gibt.

Aber der Computer? Oft genug habe ich Freunde ihr Leid beklagen hören, weil Daten aufgrund einer defekten Festplatte verlustig gegangen sind oder Dateien verseucht wurden, da keine Sicherheits-Software installiert war. Da hatte man offensichtlich an 70 Euro für eine externe Festplatte oder für ein Internet-Sicherheits-Paket gespart, aus welchen Gründen auch immer.

Kurios ist auch folgende Sorglosigkeit: Von einem früheren Arbeitgeber durfte ich damals das defekte Notebook, das eigentlich zum Wertstoffhof wandern sollte, mitnehmen. Es war wirklich als solches nicht mehr zu gebrauchen, aber als Teilespender für mich noch interessant. Und was fand ich auf der Festplatte? Nicht nur geschäftliche Daten, sondern auch Bewerbungen der Ehefrau sowie Privates der Tochter. Und eigentlich hatte dieser Laptop als Mitarbeiter-Notebook fungiert …

Und 18 Millionen gestohlene E-Mail-Adressen samt Zugangsdaten – das ist schon eine Dimension, die beängstigend ist. Für welche kriminellen Machenschaften werden diese Daten wohl verwendet werden? Wie sind die Kriminellen überhaupt an diese ganzen Daten gelangt? Vielleicht ist in die Server von Internet-Service-Providern eingebrochen worden, vielleicht ist auch Schadsoftware in private Rechner eingeschleust worden, die Zugangsdaten mitgelesen und an die Kriminellen gesendet hat. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weiß es zur Zeit noch nicht.

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Torsten Kelsch