Stilvolle Fotogrüße ganz einfach?

Der deutsche Software-Hersteller Ashampoo vertreibt unter anderem System-, Multimedia- und Grafiksoftware. Zum Beispiel benutze ich gern deren Brennprogramm oder ihr Snap, mit dem man Webseiten fotografieren kann, und zwar auch die Teile, die außerhalb des gerade auf dem Monitor sichtbaren Bereiches liegen.

Aber als ich ihre Grafiksoftware Photo Card 2 ausprobiert habe, war ich doch arg enttäuscht. Man soll damit auf einfache Weise elektronische Grußkarten erstellen können, und das stimmt auch, die Bedienung ist sehr leicht. Doch das erste Wort in der Werbeaussage »Stilvolle Fotogrüße ganz einfach« finde ich, gelinde gesagt, ein wenig übertrieben. Stil mag ja immer auch ein bisschen Geschmackssache sein, aber wenn man als Benutzer keine Möglichkeit hat, die Farbgebung des eigenen in die Vorlage eingefügten Fotos an ebendiese Vorlage anzupassen oder umgekehrt, dann kommt doch schnell etwas zustande, das mit »stilvoll« recht wenig bis gar nichts zu tun hat, aus gestalterischer Sicht.

Und darüber hinaus finde ich die angebotenen Vorlagen auch verdammt nah am Kitsch. Viele davon haben mit gutem, stilvollem Geschmack in etwa so viel zu tun wie die Exponate in den Schaufenstern von bahnhofsnahen Souvenirläden. Aber gut, mit dieser furchtbaren, vielleicht schon all zu einfachen Ashampoo-Software kann sich jeder wie ein großer Künstler vorkommen und seine Machwerke an die lieben Verwandten, Freunde und sonstigen mehr oder weniger interessierten Menschen versenden – zum Beispiel per E-Mail, Picasa oder Facebook. Na dann: Viel Spaß!

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Torsten Kelsch