Kennen Sie das? Winzige Schrift auf einer Webseite, sodass man entweder mit der Nase fast bis an den Bildschirm heran geht (schlecht) oder die Schriftart im Browser vergrößert (lästig). Warum machen Webdesigner so etwas? Vielleicht, weil trotz aller Aufklärungen über Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit das Gerücht umgeht, eine mikroskopisch kleine Schrift sehe chicer aus als eine in Normalgröße.
Vielleicht aber auch, weil ja Inhalt König ist (stimmt!) und der Seitenbesucher den gesamten Inhalt auf dem Bildschirm sehen soll, ohne nach unten rollen zu müssen (warum?). Manchmal gelingt das natürlich trotz kleinst möglicher Schriftgröße nicht. Und so sieht man dann den gestalterischen Wahnsinn, dass der Inhaltsbereich zwar komplett auf den Bildschirm passt, auch auf den eines Subnotebooks oder Netbooks, aber dann ein Rollbalken innerhalb dieses wenige Textzeilen hohen Inhaltsbereiches prangt.
Nun, was ist eigentlich an einer flexiblen Höhe des Inhaltsbereiches aus gestalterischer Sicht so schlimm? Und warum soll auf Teufel komm raus der gar nicht ungewöhnliche Rollbalken (scrollbar) am rechten Rand des Browserfensters vermieden werden? Aber nein, statt dessen eine Schrift, für die man ein Fernglas braucht! Was soll das für einen Sinn haben?
»Niemand scrollt auf Webseiten« ist ein sehr guter Artikel, der sich mit dem hartnäckigen Gerücht befasst, kein Mensch sei neugierig auf das, was unterhalb des sichtbaren Bereichs liegt.