Archiv der Kategorie: E-Mail-Clients

Thunderbird: Versionssprung von 17 auf 24

Und wieder einmal hat es einen gewaltigen, aber nach meinem Dafürhalten unsinnigen Versionssprung gegeben beim E-Mail-Client Mozilla Thunderbird: von 17 auf 24. Ich will jetzt nicht die Änderungen vorstellen, denn da sind mir eigentlich keine aufgefallen. Ach doch, es können jetzt auch E-Mail-Adressen mit Umlauten verarbeitet werden. Und es wurden zahl­reiche Sicherheitslücken geschlossen.

Nein, ich will über den Versionssprung an sich reden. Der einzige Grund ist wohl, dass Firefox und Thunderbird immer dieselbe Hauptversionsnummer tragen sollen. Weiß der Himmel, warum überhaupt.

In der Softwareentwicklung ist es ja traditionell so, dass einem Programm eine mehrschichtige, durch Punkte getrennte Versionsnummer gegeben wird. Die Zahl ganz links, also vor dem ersten Punkt, ist die Hauptversionsnummer (major release), die zweite Nummer ist die Neben­ver­sions­nummer (minor release) und die dritte ist die Revisionnummer (patch level). Oft findet man auch noch eine vierte Nummer, die Buildnummer (build number). Beispiel: 1.2.34.567 – wobei ich die Ziffern einfach willkürlich fürs Beispiel gewählt habe.

Dieses System ist leicht zu verstehen. Ist die erste Zahl eine Null, handelt es sich um eine noch nicht ganz fertige Software, die aber durchaus schon veröffentlicht worden sein kann. Die Eins gibt demnach die erste vollständig fertige Version an. Die zweite Zahl, also die nach dem ersten Punkt, zeigt Veränderungen im Funktionsumfang an, die aber nicht so gewaltig sind, dass sie eine neue Hauptversionsnummer rechtfertigen würden. Bei der dritten Zahl handelt es sich um Fehlerbereinigungen, und die vierte Zahl, soweit vorhanden, gibt an, um die wievielte Kompilierung der Software es sich handelt. Compiler zählen in aller Regel automatisch hoch.

Eine neue Hauptversionsnummer wird ein Entwickler oder ein Entwicklerteam also erst dann vergeben, wenn die Software so stark weiterentwickelt wurde, dass sie sich deutlich von den bisherigen Veröffentlichungen unterscheidet. Und hier setzt im Falle von Thunderbird meine Kritik an: das Aussehen ändert sich nicht, gravierende Erneuerungen gibt es nicht, nur kleine Verbesserungen und Bugfixes – was sollen also diese ständigen Erhöhungen der Haupt­ver­sions­nummer? Und wenn sie von 17.x auf 18.0 geklettert wäre, ja gut, meinetwegen, obwohl es bei solchen minimalen Änderungen Quatsch ist. Aber gleich sechs (!) Haupt­ver­sions­nummern überspringen, was soll das?

Das ist Augenwischerei, das ist einfach nur Marketingkram und in meinen Augen ein schlechter, unglaubwürdiger Stil. Das ist so, als hätte ein Mensch im vorigen Jahr seinen siebzehnten Geburtstag gefeiert und dieses Jahr feiert er einfach mal gleich den vierundzwanzigsten. Damit auch bloß alle staunend sagen: Boh, wat is der Jung groß und reif geworden! Oder das Mädel.

Spicebird ist tot

Die Entwickler von Spicebird hatten vorgehabt, eine Art Thunderbird mit erweiterten Funktionen anzubieten. Ich hatte Mitte 2011 darüber geschrieben.

Inzwischen wurde die Entwicklung eingestellt. Als Grund wird bekannt gegeben, Mozilla habe quasi nachgerüstet und Funktionen wie zum Beispiel das Chat-Modul in Thunderbird eingebaut. Benutzer hätten daher keinen Vorteil mehr davon, Spicebird zu benutzen. Und das damals viel zu hoch gesteckte Ziel, gegen Microsoft Outlook anstinken zu wollen, wird in der Erklärung gar nicht erwähnt.

EssentialPIM als Outlook-Alternative

Wer als Windows®-Benutzer Microsoft® Outlook®, aus welchen Gründen auch immer, nicht benutzen will, kann auf verschiedene ähnliche Software zurückgreifen. Eins dieser alternativen Programme ist EssentialPIM, das E-Mail-Client, Adressbuch, Kalender und Aufgabenliste in sich vereint.

Ich habe mir die Free-Version herunter geladen und teste sie gerade. Der erste Eindruck ist sehr gut. E-Mail-Konten lassen sich mühelos anlegen, und auch die sonstige Bedienung ist sehr intuitiv. Die kostenlose Version ist gegenüber der Kaufversion (ab $ 40,–) abgespeckt. Was man vielleicht am ehesten vermissen könnte, ist die fehlende Synchronisation mit Diensten und Programmen wie Google, iCloud, Outlook, CalDav, CardDav etc. oder die Möglichkeit, die Datenbank in Dropbox abzuspeichern. Eine Synchronisation mit Android und iOS hingegen geht.

Für Mac® OS X oder Linux ist EssentialPIM leider nicht erhältlich.

Schlanke Alternative zu Mozilla Thunderbird

Mir gefällt der E-Mail-Client Mozilla Thunderbird. Es gibt ihn für die drei gängigen Betriebssysteme. Man hat ein Adressbuch gleich mit dabei und kann den Kalender/PIM Lightning als Erweiterung dazu installieren. Aber Thunderbird ist nicht gerade ein Leichtgewicht.

Ein schlankeres Programm ist zum Beispiel Sylpheed. Ein Adressbuch ist auch hier mit dabei. Prinzipiell lassen sich Plug-ins installieren; leider gibt es nur ein einziges offizielles. Es kann Anhänge aus empfangenen E-Mails entfernen, um Platz zu sparen. In der Windows-Version ist es schon gebrauchsfertig installiert.

Lightning für Thunderbird 9.0.1

Als heute mein Thunderbird (ein kostenloser E-Mail-Client) auf die Version 9.0.1 aktualisiert wurde, lief das Add-on Lightning nicht mehr. Lightning ist ein Kalender, der sich nahtlos in Thunderbird integrieren lässt und über umfangreiche Funktionen verfügt.

Installiert war noch die Lightning-Version 1.0. Wenn man sie auf Version 1.1.1 aktualisiert, funktioniert der Kalender wieder. Die alte Version sollte vorher nicht deinstalliert werden.

Vor dem Update und bei Erfolg auch danach kann man ja eine Sicherung durchführen. Am einfachsten und sehr zuverlässig geht das mit MozBackup.

Signatur mit Logo in Thunderbird

Ich bin ja ein begeisterter Anhänger des E-Mail-Programmes Mozilla Thunderbird, und natürlich bietet es die Möglichkeit, automatisch eine Signatur unter den Text zu setzen. Ich hatte meine Signatur lange Zeit immer nur als Text eingebunden, aber schließlich fielen mir die zusätzlichen Logos in den E-Mails einiger Benutzer auf. Das wollte ich auch so haben.

Ich hatte die Signatur aus einer externen Quelle eingebunden, nämlich einer HTML-Datei auf der Festplatte. Also fügte ich nun das Logo noch ein, und zwar als Bild, das vom Webserver geladen wird, und natürlich mit Verlinkung zu meiner Website. Leider wurde das Bild aber immer als Anhang an die E-Mail geheftet, was mir nicht gefiel. Wie kann man es so basteln, dass es direkt in den E-Mail-Body eingebunden wird und nicht angehängt?

Hier fand ich die Lösung: Thunderbird Mail DE. Man darf die Signatur nicht von außerhalb ins Programm laden, sondern muss die Signatur direkt in Thunderbird eintippen (mit HTML-Formatierungen) und einen kleinen Codeschnipsel in das Image-Tag einfügen: moz-do-not-send="true". Und zwar direkt hinter den Pfad (URL) zur Bilddatei.

Genaue Anweisungen und ein Code-Beispiel sind, wie gesagt, unter der oben genannten Adresse zu finden.

thunderbirdicon.png

Thunderbird 7.0

Und schnell noch eine Kurzmeldung: Seit heute, dem 27. September 2011, ist der leistungsfähige E-Mail-Client »Mozilla Thunderbird« in der Version 7.0 erhältlich:
Software für den einfachen Umgang mit E-Mails.

Die neuen Funktionen laut Mozilla:

  • Thunderbird basiert auf der neuen Gecko-7-Engine von Mozilla.
  • Mehrere Korrekturen und Verbesserungen an der Benutzeroberfläche.
  • Mehrere Korrekturen bei der Behandlung von Anhängen.
  • Die Möglichkeit, eine Zusammenfassung ausgewählter E-Mails zu drucken.
  • Plattform-Verbesserungen am Adressbuch.
  • Mehrere Sicherheitsprobleme wurden behoben.
  • Mehrere Plattform-Korrekturen, die Geschwindigkeit, Leistung und Stabilität verbessern.

Spicebird als Alternative zu Thunderbird?

Synovel ist ein indisches Softwarehaus, das sich auf Kollaborations-Software spezialisiert hat. Für Unternehmen bieten sie die kosten­pflichtige Collabsuite an, aber uns soll in diesem Artikel nur Spicebird interessieren.

Dies ist ebenfalls eine Kollaborations-Anwendung, aber eine kostenlose. Sie basiert auf anderer Open-Source-Software, hauptsächlich Mozilla-Software und besonders Thunderbird. Ein Kalender ist in Spicebird fest integriert, außerdem gibt es einen RSS-Reader und alles, was man aus Thunderbird auch schon kennt.

Aber darüber hinaus lassen sich iGoogle-Gadgets einbinden; es gibt im Dashboard eine Uhr, die verschiedene Zeitzonen anzeigen kann; und man kann ein Chat-Modul benutzen, das verschiedene Messenger-Protokolle unterstützt, und zwar Gtalk, Yahoo, Jabber, MSN und ICQ. Die gesamte Benutzeroberfläche kommt sehr aufgeräumt und übersichtlich daher.

Da Spicebird sich mit jeglichen auf gängigen Standards basierten E-Mail- und Kalender-Servern verbinden kann, die die Protokolle IMAP, POP und Caldav unterstützen, ist die Bezeichnung »Kollaborations-Anwendung« auch berechtigt.

Spicebird ist erhältlich für Windows® und LINUX und versucht also, über Thunderbird hinaus zu gehen. Sicherlich will es auch eine Alternative zu dem überpräsenten Microsoft® Outlook® darstellen.

Dass letzteres besonders gut gelingen wird, bezweifle ich.