Ich habe gerade dieses WordPress-Blog auf ClassicPress umgestellt. Das hat mit dem Migrations-Plugin wunderbar funktioniert. Ich musste nur zunächst die Plugins deaktivieren.
Doch was ist ClassicPress überhaupt? Nun, es ist ein Fork, also eine Abwandlung oder Abspaltung, von WordPress. Der einzige Unterschied, den ich bisher feststellen konnte, ist, dass ClassicPress nicht den bei vielen WordPress-Benutzern (auch mir) verhassten Editor (oder besser gesagt: Page-Builder oder Block-Builder) Gutenberg verwendet, sondern den gewohnten Editor TinyMCE, der in den WordPress-Versionen vor 5 verwendet wurde.
Die Frage ist: Sollte man sich das antun, von WordPress auf ClassicPress umzustellen? Schließlich kann man den alten Editor auch mithilfe des Plugins Classic Editor zurückbekommen, man muss also nicht Gutenberg verwenden. Classic Editor ist ein offizielles, durch das WordPress-Team gepflegtes Plugin, das mindestens bis ins Jahr »2022 oder so lange wie nötig unterstützt und gepflegt werden« soll. Mit anderen Worten: Es könnte passieren, dass Classic Editor nach 2022 nicht mehr weiterentwickelt wird und dann nicht mehr korrekt funktioniert.
Und dazu kommt noch, dass WordPress seit Jahren schon immer mehr aufgebläht und mit Funktionen vollgestopft wird, die zwar alle dem unbedarften Benutzer oder der Benutzerin den Umgang mit dem System erleichtern sollen, es aber immer fetter und, wie ich finde, unübersichtlicher werden lassen. Man kann also nicht wissen, in welche – vielleicht seltsame – Richtung sich WordPress noch entwickeln wird.
Insofern kann eine Umstellung auf ClassicPress sicherlich sinnvoll sein. Da bei jeder Migration etwas schiefgehen könnte, sollte man auf jeden Fall vorher die Datenbank und alle Dateien gesichert haben, sodass man im Notfall wieder den alten Zustand wiederherstellen kann. Bei mir lief alles glatt, nur musste ich, wie gesagt, vorübergehend die installierten Plugins deaktivieren. Nach der Migration ließen sie sich einwandfrei wieder aktivieren.