Archiv der Kategorie: GNU/Linux

Lubuntu: Restoring resolver state

Bei einigen Versionen der Linux-Distribution Lubuntu kann es vorkommen, dass beim Neustart nach einer Betriebssystem-Installation das System hängen bleibt, bevor die grafische Benutzeroberfläche, also die Desktopumgebung, gestartet ist. Es wird die Fehlermeldung Restoring resolver state ausgespuckt. Möglicherweise passiert das nur auf älterer Hardware.

Bei mir war es so gewesen: Ich hatte die damals aktuelle ISO-Datei der Lubuntu-Version 16.04 von der offiziellen Lubuntu-Website heruntergeladen, um sie auf dem Netbook NP-NC10 von Samsung zu installieren. Doch ich hatte gar nicht tatsächlich diese Version erhalten, sondern eine Vorversion, denn offensichtlich war der Download-Bereich nicht aktualisiert worden. Dumm gelaufen, denn ab der (wirklichen) Version 16.04 tritt der genannte Fehler nach meiner Erfahrung nicht mehr auf.

Doch was kann man nun tun in so einem Fall? Bei mir half ein Upgrade von der Konsole aus. Mit ALT + F2 gelangt man zur Kommandozeilen-Ebene, wo man dem System Befehle geben kann.

Vor dem Release-Upgrade führte ich noch einige Schritte aus, die vermutlich nicht alle erforderlich gewesen sind:
sudo apt autoremove
sudo apt update
sudo apt upgrade
sudo apt dist-upgrade
sudo apt autoclean

Anschließend führte ich das eigentliche Upgrade des Betriebssystems durch:
sudo do-release-upgrade

Zu guter Letzt folgte ein Neustart:
sudo shutdown now -r

Und schon lief die Gurke wieder.

Wer noch mit apt-get arbeitet: Es ist veraltet, funktioniert aber noch. Allerdings genügt seit einiger Zeit apt.

Linux: Anwendungsmenü zerschossen

Das Anwendungsmenü unter Linux (bei Windows würde man es Startmenü nennen) kann ja irgendwann chaotisch werden, nämlich wenn man viele Anwendungen installiert hat, die nicht zum mitgelieferten Standardumfang der Distribution gehören. Da sind dann Einträge mehrfach vorhanden oder in Kategorien eingetragen worden, die man als unpassend empfindet. Manchmal fehlt auch eine Anwendung im Menü.

Glücklicherweise gibt es Programme mit grafischer Benutzeroberfläche, mit denen eine Bearbeitung des Anwendungsmenüs recht einfach zu bewerkstelligen ist, zum Beispiel Alacarte oder MenuLibre. Die verschiedenen Distributionen liefern in aller Regel einen Menübearbeiter mit. Unter der Desktop-Umgebung Cinnamon hat es die Benutzerin oder der Benutzer besonders leicht: Man klickt mit der rechten Maustaste auf die Menü-Schaltfläche, die im Standardfall in der Bildschirmecke links unten zu finden ist, wählt Einrichten und dann Die Menübearbeitung öffnen.

Menüwerkzeug

Doch als ich einige Menüeinträge in der Kategorie Wine (Wine ermöglicht es, Windows-Programme unter anderen Betriebssystemen laufen zu lassen) deaktivieren und damit unsichtbar machen wollte, war mir auf einmal das ganze Anwendungsmenü zerschossen worden. Schuld war das Windows-Programm D-Fend Reloaded – eine grafische Umgebung für die Windows-Software DOSBox, die alte MS-DOS-Spiele ans Laufen kriegen soll. Nun, längst nicht alle Windows-Programme funktionieren auch gut unter Wine, aber dass mir das Anwendungs­menü zerbombt wurde, hatte ich bislang noch nicht erlebt.

Zunächst vermutete ich übrigens die Ursache des Übels in dem Menüwerkzeug oder in der Desktop-Umgebung GNOME. Ich meldete mich von der grafischen Benutzeroberfläche ab, loggte mich unter einer anderen Benutzerumgebung, nämlich MATE, wieder ein (ich habe mehrere Desktop-Environments installiert, um im Notfall oder auch nach Lust und Laune immer mal wechseln zu können) und versuchte mein Glück erneut. Wieder das selbe Spiel. Erst jetzt sah ich einen Zusammenhang zwischen dem blöden Windows-Programm und der Zerstörung des Anwendungsmenüs.

So, aber wie kriegt man nun das Anwendungsmenü wieder hin, wenigstens in der Standardkonfiguration? Die Antwort fand ich im Forum LinuxMintUsers.de. Und zwar löscht man einfach im Verzeichnis /home/[…]/.config/menus die Einträge. Alternativ kann man auch den ganzen Ordner umbenennen oder in ein Backup-Verzeichnis verschieben, sodass man immer noch eine Sicherung hat. Dadurch wird das Menü, spätestens nach einer erneuten Anmeldung, neu erstellt, wenn auch ohne die Änderungen, die man vorher vorgenommen hatte.

Menü-Konfigurations-Dateien

Und nachdem ich das lausige Windows-Programm mit dem Wine-Deinstallations-Werkzeug wieder vom Rechner runter geschmissen hatte, lief wieder alles wunderbar und ich konnte mir mein Anwendungsmenü so einrichten, wie ich es haben will.

Installieren von Schriftarten unter Linux

Das Installieren von Schriftarten ist unter Linux genau so einfach wie unter Windows. Gewusst, wie es geht, hatte ich in der ganzen langen Vergangenheit allerdings nicht, da ich mit den standardmäßig installierten Schriften auskam und mir nie Gedanken darüber machte. Nachdem ich aber meinen Haupt-PC, also den beruflich genutzten, auf Linux umgestellt hatte, benötigte ich doch einige zusätzliche Fonts – insbesondere meine Hausschrift, also die Schrift, die ich fürs Logo und sämtlichen Schriftverkehr verwende.

Nun, das Installieren geht folgendermaßen: Man klickt mit der rechten Maustaste auf die Fontdatei, danach im sich öffnenden Menü auf Mit Schriftanzeiger öffnen (je nach Distribution und/oder Dateimanager kann es auch etwas anders heißen) und findet dort eine Schaltfläche Installieren vor, die man anklickt. Und das war es auch schon. Gefunden habe ich diese Vorgehensweise bei Der tägliche Linux-User.

Den Rechnernamen unter Linux ändern

Nach der Installation einiger Linux-Distributionen fiel mir auf, dass ich gar keinen Rechnernamen hatte eingeben können, und der Hostname offensichtlich automatisch festgelegt worden war, zum Beispiel linux.fritzbox oder so was Ähnliches. Nicht sehr aussagekräftig, zumindest nicht, wenn mehrere Geräte im lokalen Netz diesen Namen verpasst bekommen haben. Wie man diesen Hostnamen unter Linux ändern kann, falls die Distribution kein grafisches Tool dafür anbietet, wusste ich nicht. Aber ich fand natürlich die Lösung mit Hilfe der Suchmaschine meiner Wahl (DuckDuckGo, falls es jemanden interessiert).

Im Terminal schaltet man auf den Superuser um (su eintippen und das Root-Passwort eingeben). Nun schreibt man folgenden Befehl:
hostname neuername,
wobei neuername hier natürlich nur ein Beispiel ist.

Bild: Hostname ändern (1)

Dadurch ist der neue Name allerdings noch nicht dauerhaft gespeichert. Man muss ihn nämlich noch in die Datei /etc/hostname eintragen, ebenfalls als Superuser und mit einem Reintext-Editor, beispielsweise Vi, Vim, Nano oder Geany:
geany /etc/hostname

Bild: Hostname ändern (2)