Typografie war ja in der Vergangenheit ein Stiefkind des Webdesigns. Kein Wunder, denn man konnte nur Schriften verwenden, die auf dem Computer des Benutzers installiert waren. Standardmäßig sind das sehr wenige, und dann noch unterschiedliche unter Windows, Mac und Linux. Irgendwann kamen JavaScript-Lösungen in Mode, wie zum Beispiel Cúfon, mit denen der Webdesigner den Überschriften einen anderen Font zuwies. Oft sah man auch Überschriften, die als Bild eingebunden waren – nicht wirklich optimal im Hinblick auf Ladezeiten und Suchmaschinenfreundlichkeit.
Einfacher und eleganter ist da schon die Einbindung über das @font-face-Element in der CSS-Datei. Prinzipiell kann man zwar einen beliebigen True-Type-Font vom Computer auf den Webserver hochladen und dann einbinden. Doch erstens kann nicht jeder Browser mit diesem Format umgehen, zweitens ist es unkompriert, sodass die Ladezeiten beträchtlich erhöht werden, und drittens verstößt das in aller Regel gegen Lizenzrechte.
Doch seit 2009/2010 werden verstärkt spezielle Webfonts von verschiedenen Schriftherstellern und -vertrieben angeboten. Diese nun dürfen auf den Webserver hochgeladen und per @font-face eingebunden werden – vorausgesetzt natürlich, man hat eine Lizenz erworben. Einige sind auch Freeware. Man erhält die Webfonts in verschiedenen Formaten, sodass sie mit jedem Browser und auf jedem Desktop- und Mobil-Betriebsssystem korrekt angezeigt werden. Eine Anleitung wird meist mitgeliefert.
Noch einfacher geht es mit den Google Webfonts. Hier wird nur eine einzige Zeile Code im Header der HTML-Datei benötigt. Allerdings sind nur wenige der 616 Schriften (Stand: Januar 2013) für Mengentext tauglich. Viele eignen sich höchstens für Überschriften, manche sind schlecht lesbar und einige rendern sehr unsauber. Einige Perlen sind aber durchaus darunter zu finden.
Quellen und nähere Informationen:
CSS, HTML UND JAVASCRIPT MIT {STIL}
How to use CSS @font-face
Google web fonts
MyFonts: Webfonts & Desktop Fonts