twitterfeed versus dlvr.it

Eines der vielen Kriterien, um gut in Suchmaschinen-Ergebnissen dazustehen, ist eine beachtenswerte Präsenz in den sogenannten »Social Media«. Das Vorhandensein vieler Fans signalisiert den Suchmaschinen eine hohe Beliebtheit.

Doch die selbst geschriebenen Artikel immer von Hand auf Twitter, Facebook etc. hoch­zu­laden, wäre ein immenser Aufwand. Gut, dass jedes einigermaßen brauchbare Content-Management-System aus den News- oder Blogartikeln einen Feed generieren kann – und dieser wiederum lässt sich automatisiert weiter verteilen.

Ich benutze zu diesem Zweck sowohl twitterfeed als auch dlvr.it. Leider zickt twitterfeed gelegentlich rum und weigert sich aus unerfindlichen Gründen (API-Änderungen der Social-Media-Anbieter?) von Zeit zu Zeit, die Feeds auszuliefern. Deswegen habe ich seinerzeit dlvr.it ausprobiert, und es arbeitet, soweit ich sehen kann, sehr zuverlässig.

Nun läge es ja nahe, komplett umzusteigen. Aber twitterfeed ist gänzlich kostenlos, bei dlvr.it hingegen ist der kostenlose Account begrenzt auf fünf verschiedene Feeds und/oder drei verschiedene Social-Profiles. Damit komme ich nicht aus. Ein Upgrade auf die Pro-Version wäre eine Möglichkeit, die kostet knapp 10 US-Dollar pro Monat. Na, erst mal abwarten, wie sich beide Anbieter und ihre Dienste weiter entwickeln …

twitterfeed.com
dlvr.it

Ist Aktualität wichtig für alle Websites?

Nach meinen Erfahrungen ist ein wichtiges Kriterium, um von Google gut bewertet zu werden, die Aktualität der Inhalte und auch die Frequenz neu eingestellter Artikel.

Über diese Aktualität oder »freshness« spricht Matt Cutts, der Kopf der Spamabteilung von Google, in einem Videobeitrag. Ein Fragesteller hatte gefragt, wie wichtig die regelmäßige Aktualisierung oder Änderung von Webseiten sei und ob tatsächlich zum Beispiel Blogs besser bewertet werden als Unternehmens-Websites, die ihre Inhalte für lange Zeit unverändert behalten.

Matts Antwort lautet, dass diese Aktualität nur eines von über 200 Kriterien zur Bewertung von Webseiten ist und man daher diese Aktualisierung nicht um jeden Preis anstreben sollte. Zum Beispiel sei es sinnlos, etwa auf der Startseite täglich ein paar Wörter zu verändern. Googles Algorithmen seien so ausgereift, dass sie in aller Regel tatsächliche »Frische« von solchen Manipulationen unterscheiden könnten.

Und Websites, die selten ihre Inhalte ändern, aber wichtige und oft nachgefragte Inhalte anbieten, haben nach Matts Äußerungen ebenso gute Chancen wie Blogs oder News, weit vorn in den Suchergebnissen zu erscheinen. Letztendlich deckt sich das mit seinen früheren, oft wiederholten Aussagen: Auf hochwertige Inhalte kommt es an!

Is freshness an important signal for all sites? – YouTube

Dennoch bin ich der Meinung, dass ein Firmenblog eine sinnvolle Einrichtung sein kann, da ja immer neue Inhalte eingestellt werden und man anhand der Statistiken in Erfahrung bringen kann, welche Themen denn die Seitenbesucher am meisten interessieren. Natürlich bedeutet ein Blog immer auch einen nicht zu unterschätzenden Aufwand. Doch wenn die Inhalte von hohem Wert für die Besucher oder Abonnenten sind, werden die Besucher­zahlen steigen, das Blog wird weiterempfohlen werden und mit der Zeit gute Suchergebnis-Platzierungen bringen.

Ich finde nur, man sollte hinter dem stehen, was man tut. Halbherzig geschriebene, unehrliche, unauthentische Artikel werden keinen Erfolg haben.

Suchmaschinen-Optimierer

Es gibt hochkompetente Webworker, die ihr Handwerk absolut verstehen. Und es gibt Werbeagenturen, die zwar nicht auf Webdesign spezialisiert sind, aber dennoch hübsche Webdesigns machen. Bloß: was soll das immer, dass gerade letztere oft kräftig mit dem wichtig klingenden Begriff »Suchmaschinen-Optimierung« um sich wedeln?

Bei manchen schaue ich mir natürlich – neugierig, wie ich bin – die Quelltexte der Seiten an, die sie für Kunden angefertigt haben. Und es kommt leider nicht selten vor, dass von Suchmaschinen-Optimierung oder wenigstens Suchmaschinen-Freundlichkeit keine Spur zu entdecken ist. Denn mit dem Quelltext fängt es doch an, und ich würde sogar sagen, damit steht und fällt alles. Es ist die Basis. Wenn sie stimmt, dann kann und sollte man ja gerne weitere Maßnahmen ergreifen, nämlich für gute Verlinkungen sorgen oder Google Adwords einsetzen.

Wenn ich dann aber sehe, dass Agenturen oder Freiberufler sich mit SEO brüsten, aber zum Beispiel noch mit tabellenorientiertem Layout arbeiten wie vor zehn Jahren (anstatt Tabellen nur für die Darstellung tabellarischer Daten zu benutzen), dann runzle ich doch die Stirn. Das kann Google, Bing und anderen Suchmaschinen nicht wirklich gefallen.

Es wird auch oft von »Programmierung« gesprochen, wenn man reine Strukturierung per HTML meint. Oder, heute gefunden, noch schöner: »META_programmierung«. Die Meta-Angaben – nun, man gibt sie an. Aber man programmiert sie nicht. Einen ha’m wir noch: »Alt-Tags«. Gemeint ist das altAttribut im img-Tag. Aua.

Schade, dass die Kunden solche mangelhaften Kenntnisse und solche Augenwischerei nicht erkennen können, denn sie sind ja nun mal keine Fachleute auf dem Gebiet des Webdesigns, sonst würden sie es ja selber machen. Ich finde es traurig, dass sie wahrscheinlich sehr viel Geld bezahlen für Leistungen, die in Wirklichkeit oft nur heiße Luft sind.

Und eine Geld-zurück-Garantie, wenn die Website dann doch nicht so gut gefunden wird wie versprochen, dürfte es wohl kaum geben. Bei den wirklich kompetenten, spezialisierten und hochpreisigen SEO-Agenturen vielleicht schon eher. Weil die nämlich wirklich ihr Handwerk verstehen und ihr Wissen stets auf dem aktuellen Stand halten. Was auf diesem Gebiet nicht gerade einfach ist.


Torsten Kelsch