Was ist »Google sites«? Lesen wir, was Google selbst schreibt: »Google Sites ist eine kostenlose und einfache Möglichkeit, Webseiten zu erstellen und anderen verfügbar zu machen.«
Ich habe es mal ausprobiert, und tatsächlich lässt sich damit schnell und einfach eine Website aufsetzen. Allerdings muss man einen Google-Account haben oder einen neuen anlegen, denn ohne eingeloggt zu sein, kann man auch nichts erstellen.
Ist man eingeloggt, werden einem verschiedene Vorlagen angeboten, von Wiki über Familien-Treffpunkt bis zur »professionellen« Website. Man kann aber auch eine leere Vorlage wählen und sich dann die einzelnen Seiten des neuen Auftritts selbst zusammenstellen. Auch hierfür gibt es Vorlagen, die sogar ganz hübsch aussehen.
Nach Fertigstellung hat man dann eine Adresse mit »sites.google.com/site/« am Anfang und dem selbst gewählten Namen dahinter, sagen wir mal »profiauftritt/«. Ein Corporate Design oder spezielle Konfigurationsmöglichkeiten kann natürlich so ein Baukastensystem nicht bieten, oder nur unter erheblichem Aufwand, und das ist eben auch das Manko dieser ganzen »Homepage«-Baukästen der großen Webhoster.
Jetzt wollen wir uns noch die Frage stellen, warum Google so etwas überhaupt kostenlos anbietet. Nun, sie wollen Geld verdienen. Klingt paradox? Ist es aber gar nicht. Denn man wird ziemlich stark mit der Nase darauf gestoßen, dass man seine neue Website doch »monetisieren« kann (so heißt es in der deutschen Version). Und zwar mittels Google AdSense. Das geht, grob gesagt, so:
Google tritt als Anzeigenvermittler auf. Also, Unternehmen schalten Anzeigen über Google AdWords. Und ein Website-Betreiber kann wiederum Anzeigen per AdSense auf seinen Seiten einbinden. So werden je nach Thematik der Webseite automatisch passende Anzeigen angezeigt. Klickt ein Seitenbesucher nun auf so eine Anzeige, bezahlt der Advertiser (Inserent) eine Gebühr an Google und Google wiederum zahlt eine Provision an den Publisher, also denjenigen, der die Anzeigen bei sich einbindet. Der Traum vom schnellen und dicken Geld durch AdSense dürfte aber im Regelfall unrealistisch sein, was jedoch hier nicht zum Thema gehört.
AdSense kann man natürlich ganz unabhängig davon einsetzen, ob die Website nun bei Google oder sonstwo gehostet wird. Insofern sehe ich in »Google sites« keinen wirklichen Vorteil gegenüber vergleichbaren Lösungen, noch zumal man bei Google ja nie wissen kann, was sie alles für Daten sammeln. Nun gut, die Kombination von Gratis-Webspace (wenn auch nur 100 MB) und einfachem Baukastensystem könnte man als Pluspunkt zählen.
Wie gesagt, für wirklich umfangreiche und individuelle Anforderungen reichen derartige Baukästen kaum aus. Für Privatleute und Hobbyisten ist »Google sites« aber eine gute Einstiegsmöglichkeit.